Positive Affirmationen sind super, funktionieren (oft) aber nicht.

 

 

 

"Mein Körper ist gesund und kann gebären"

"Ich habe Vertrauen in meine ureigenen Fähigkeiten"

"Ich bin erfolgreich und ziehe Fülle ganz automatisch an"

 

 

 

Viele von uns kennen sie- aus der Meditation, vom Hypno-birthing oder vom Mental-Coach. Als Hebamme habe ich oft Frauen unter der Geburt betreut, die über Noise-cancelling- Kopfhörer ihre positiven Affirmationen anhörten. Als ausgebildete Hypnobirthing - Kursleiterin arbeite ich bereits in der Geburtsvorbereitung mit positiven Affirmationen und anderen Techniken.

Aber funktionieren positive Affirmationen wirklich? Reicht es wirklich, sich etwas immer und immer wieder vor zu sagen, und dann IST es so?  Nein, das wäre zu einfach.

Erstens: Positive Affirmationen funktionieren für manche, für andere nicht. Das selbe gilt übrigens für Visualisierungen, Traumreisen, Autohypnose und Atemübungen. Wir seind eben unterschiedlich, manche von uns sind visuelle Typen, andere brauchen Anleitung beim Meditieren, wieder andere haben ein Krafttier oder brquchen im Gegenteil eine sachliche Erklärung der Situation.
Wann immer dir jemand, ein Buch, ein Kurs, Programm oder ein Produkt suggeriert, das einzig Wahre zu sein, das für alle funktioniert und zwar garantiert, darfst du mit gutem Grund kritisch sein.

Zweitens: Damit eine Affirmation funktioniert, muss sie über die VERSTANDES-EBENE hinaus gehen. Es reicht eben nicht, zu DENKEN dass du zB mutig bist, dass dein Unternehmen erfolgreich sein wird oder du körperlich stark inn der Lage bist, gut zu gebären. Denn die VERSTANDES-EBENE ist nicht jene, auf der unsere innersten GLAUBENSSÄTZE und unsere tiefsten Überzeugungen gespeichert sind. Weil Glaubenssätze was ganz spannendes sind aber durchaus tricky, habe ich einen eigenen Blog dazu geschrieben - HIER kannst du ihn lesen!

Dabei reicht es nicht, sich die Affirmationen einfach vorzusagen oder anzuhören. Du musst sie FÜHLEN, damit sie auf einer tieferen Ebene wirksam sein können.

Wie macht man das? Woher weiß ich, ob ich einen Satz FÜHLE? Wenn du dir schon mal diese Frage gestellt hast, porbiere Folgendes aus:
Sprich dir die Affirmationen, am besten laut, vor, leis sie oder höre sie an (jede von uns hat da andere Wege, probier es aus!).
Lass dir nach jeder Affirmation ein bisschen Zeit- FÜHLST du sie? Oder sprichst du sie lediglich nach? Welcher Satz BERÜHRT  dich, bei welchem spürst du es im Bauch, bei welchem Satz kommen Emotionen? Geht die Sonne auf? Kommt Traurigkeit? Spürst du deine Beine fest am Boden?

Nur die Affirmation, die du FÜHLST, kann auch auf tiefen Ebenen wirken!

Vermutlich findest du in Büchern und auf YouTube unzählige Affirmationen, von denen manche funktionieren und viele nicht.
Mein Tipp: Probier verschiedene aus und spür in dich hinein, welche in dir resonieren. Wähle jene aus, die "am tiefsten geht". Das kann sich mit der Zeit auch ändern!

Wenn dir das, was du im Netz oder in Büchern findest, nicht so ganz stimmig vorkommt, dann kommt hier mein Tipp Nummer Zwei:

Erschaffe deine eigenen positiven Affirmationen!

Wie das geht?
- Sammle Sätze, welche dich bewegen, aus Videos und Texten, die du findest. Mach deine persönliche Sammlung draus
- Schreibe deine eigene Affirmation. Dafür gelten wenige aber wichtige Regeln:
1) Der Satz muss in der "Ich-Form" formuliert sein. Also "Ich erkenne meine Grenzen und schütze sie" und nicht "Die Anderen respektieren meine Grenzen ". Du kannst (und sollst) nur für dich selbst Verantwortung übernehmen, auf das Verhalten anderer hast du keinen Einfluss und machst dich auch nicht davon abhängig.
2) Der Satz muss im Präsens formuliert sein. Beispiel: "Ich führe mein Unternehmen erfolgreich" und nicht "Ich werde erfolgreich sein". Es ist viel wirkungsvoller, wenn du dir vorstellst, wie es sich anfühlt wenn die Affirmationen JETZT IN DIESEM MOMENT real ist. Zukunftsformen sind für das Gehirn viel zu vage und "vielleicht"...
3) Die Affirmationen soll keine Verneinung enthalten. Wenn ich mir sage: "Ich gebe NICHT nach", dann bleibt im Gehirn lediglich "nachgeben" hängen! (Das selbe gilt übrigens bei Kinder und Hunden ;-) ). Sondern viel besser: "Ich ziehe das durch".

Schreib dir deine persönlichen Affirmationen, es können zwanzig oder auch nur eine einzige sein! Du kannst sie dir selbst laut oder nur jn Gedanken vorsagen, du kannst sie lesen, dir selbst aufnehmen oder dir vorlesen lassen! Was funktioniert für dich am besten?